Gemeinden stärker an Windkraft beteiligen

Gießen / Grebenau / Schwalmtal / LauterbachDr. Diego Semmler, Direktkandidat der FREIE WÄHLER, besuchte vergangenen Montag das Dreikreiseck zwischen Grebenau, Schwalmtal und Lauterbach, wo sechs neue Windräder entstehen sollen. Hintergrund ist eine Resolution des Grebenauer Stadtparlaments, in dem eine breitere Beteiligung der Kommunen gefordert wird. Aufgrund dieser Resolution wurden die Direktkandidaten der großen Parteien der Bundestagswahlkreise 173 und 174 angeschrieben. Einzig Dr. Semmler meldete sich zurück und war bereit, sich bei einem Ortstermin ein eigenes Bild zu machen.

Der Grebenauer Bürgermeister Lars Wicke erläuterte Dr. Semmler, dass man nicht per sé gegen Windkraft sei. Allerdings werde der Vogelsberg mit Windkraftanlagen zugepflastert, während Rhön und Taunus weitgehend ausgespart werden. Zudem profitieren die Gemeinden im Moment überhaupt nicht von den Anlagen. Einnahmen können nur dann erzielt werden, wenn eine Kommune an einer Anlage beteiligt ist, Stromleitungen auf Gemeindegrund liegen oder aus Kulanz eine Vereinbarung getroffen wird.

Dr. Semmler berichtete von einer Vorlage des Bundeswirtschaftsministeriums, in der jeder Kommune von den 30 Cent Strompreis pro kWh 0,2 Cent versprochen werde. Allerdings enthält die Vorlage Schlupflöcher zu Lasten der Kommunen. Dadurch entgehen den Kommunen bis zu 20 TEUR pro Windrad. Lars Wicke fügte die Idee hinzu, diesen Betrag nach Schattenwurf auf die Gemeinden aufzuteilen, sodass die wirklich Betroffenen entschädigt würden und nicht nur eine Gemeinde.

Der Termin endete mit dem Fazit, dass die meisten Parteien offensichtlich lieber in Sonntagsreden Klimaziele verkünden, anstatt sich mit den Menschen vor Ort über die Probleme zu unterhalten. Dennoch gaben sich die Anwesenden zuversichtlich, Klimaneutralität könne gelingen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht. Dr. Semmler versprach sich im Falle seiner Wahl zum Bundestagsabgeordneten dafür einzusetzen, dass durch Windräder belastete Kommunen einen fairen Ausgleich bekommen. Selbstverständlich werden die FREIE WÄHLER das Thema auch künftig im Blick haben. Schließlich sind in zwei Jahren Landtagswahlen in Hessen.